Die Brücke der Einheit

Mauerfoto: Die Brücke der Einheit aus Wannsee

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Die Glienicker Brücke stellt die einzige direkte Verbindung zwischen Berlin und Potsdam dar. Mit dem Mauerbau ist sie für die Öffentlichkeit gesperrt. Die Grenze verläuft in der Mitte der Brücke.

Fotografiert am:

17.8.1985

Ort:

Königstraße, Wannsee

Geschichten zum Bild

Seit meiner frühesten Jugend habe ich in der "DDR"mein Hobby den Tauchsport ausgeübt.Irgendwann, ich war so um die 17 Lenze und wohnte in Staaken immer die "Mauer" vor Augen ,war das mit dem Tauchen nicht mehr so doll.Überall Einschränkungen,Verbote schlechte Ausrüstung.Ich wollte aber unbedingt mein Hobby zum Beruf machen.Also Bewerbungen!!!! Dann eine Zusage, Ausbildung zum Bergungstaucher.Meine Welt war ja fast in Ordnung bis da der Sohn eines hohen "Genossen"auch die gleichen Ambiezionen hatte und mein Ausbildungsplatz war halt auf einmal nicht mehr verfügbar.Es brach eine Welt zusammen! Mein damalieger Freund (F.M.)hatte halt auch so seine Probleme mit unserem Vaterland und so kam es wie es kommen mußte man Sprach mann Redete sich Heiß und es ward ein Plan geboren wie mann dem Übel aus dem Weg gehen konnte.Ich hatte die "Beziehungen zu Tauchklamotten und die Ehrfahrung und mein Freund die Idee.Wasser gab es ja um Berlin Genug.Ausrüstung "Besorgt"war natürlich illegal.Auf der Suche nach einer geeigneten Stelle(Wochenlanges ablaufen der Grenzgewässer um Berlin)dann die Entscheidung.In der Nähe der Glienicker Brücke wäre eine Gute Stelle um "rüberzumachen"So wars denn auch.April 19 80 in der der Nacht ging`s dann los.Zwischen 21.00-22.00Uhr Tauchklamotten an und rein ins Wasser.(nähe der Gerichtslaube)Ca. 1000M Tauchen sollte ja zu schaffen sein!(Wassertemperatur 4 Grad)Wir hatten leider nicht die Möglichkeit unsere Tauchflaschen vorher noch Füllen zu lassen und so mußten wir mit halb bzw.viertel vollen Flaschen es wagen.Den Zaun der im Wasser Ost und West trennte wollte wir mit eine Bolzenschneider öffnen um durchzutauchen.Das kalte Wasser machte uns aber einen Strich durch unseren schönen Plan,der Luftverbrauch war dermaßen hoch das,als wir am Zaun ankamen die Flaschen restlos leer waren und wir auch bereits von den Grenzorganen bemerkt worden waren.Luftblasen sind sehr verräterisch. Wir hingen am Zaun Fest wurden aber auch von Westlicherseite bereits bemert.Mehrere Autos richteten ihre Scheinwerfer auf das Wasser. In der Zwischenzeit kam aus dem "Westen" ein Boot auf den Zaun zugefahren,wir freuten uns vieleicht kam da ja Hilfe!?.Bis mann dann im Licht der Grenzsicherungsanlagen die Hoheitsflagge am Heck erkennen konnte.Schwarz/Rot /Gold aber mit Hammer und Sichel.Wo kam das Boot her?Nun war unsere ganze Hoffnung dahin.In dem Zaun gab es ein elektrisch betriebenes Tor durch das das Boot in den "Osten"gefahren kam um uns einzusammeln.Nach vorne ging es nicht mehr, der Zaun und keine Luft in den Flaschen zurück ging es auch nicht mehr auf beiden Seiten der Havel mehrere Einsatzfahrzeuge (W 50 Manschaftswagen )Aus der Taum von Freiheit und Tauchen.Nach ca 50 Minuten haben sie uns dann aus dem Wasser geholt und abgeführt. Wir wurden verurteilt einmal zu 3 Jahren und einmal zu 3 Jahren 9 Monaten Freiheitsentzug. Es ist nun schon so viele Jahre her( im April 2002 werden es 22 Jahre aber ich bin mindestens einmal im Jahr an "unserer Stelle" und es kommen immer noch so viele Erinnerungen und Gefühle hoch. Das größte Geschenk das ich in meinem Leben erhalten habe war der 9.November 1989. Im Gedenken an alle die Ihr Leben gelassen haben und Danke an alle die die Mauer zum Einsturz gebracht haben.
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