Verbindung unterbrochen

Mauerfoto: Verbindung unterbrochen aus Rudow

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Die Groß-Ziethener Chaussee, die den Süden Berlins mit dem Ort Groß-Ziethen verbindet, wird mit dem Mauerbau unterbrochen. Den Verlauf der Chaussee sieht man im Hintergrund. Die Straße dient nunmehr der Zufahrt der Grenzsoldaten in den Mauerstreifen. Im Verlauf der Groß-Ziethener Chaussee befinden sich innerhalb des Mauerstreifens Panzersperren, die einen Grenzdurchbruch mit Kraftfahrzeugen verhindern. An dieser sensiblen Stelle des Grenzverlaufs befindet sich zusätzlich ein Wachturm.

Fotografiert am:

25.3.1986

Ort:

Groß-Ziethener Chaussee, Rudow

Geschichten zum Bild

Hallo, großes Lob! In s/w kommt die ganze trübe Geschichte erst richtig zur Geltung. Auf dem obigen Bild ist die Groß-Ziethener-Chaussee von Rudow aus nach Lichtenrade (Skyline der Barnetstraße am Horizont) zu sehen. Als Kind spielte ich oft im grenznahen Bereich - komisches Gefühl das alles wiederzusehen.
Das ist der Postenpunkt 19 im Grenzabschnitt 2 des Grenzregiments 42. Der Turm war meistens nur in der Nachtschicht mit einem Postenpaar besetzt.
Im Frühjahr '76 wurde im gesamten damaligen Abschnitt "Berta" der Signalzaun erneuert. Statt Betonpfählen wurden Glasfaserstäbe gesetzt (damit man kein Leiter gegen lehnen kann, um den Signalzaun zu übersteigen; dafür legte sich im Herbst bei großer Luftfeuchtigkeit und Nebel der gesamte Signalzaun stundenweise um und verlor seine Wirksamkeit, mit der Folge, dass "Zwischenposten" gestanden werden mußte). Jede Grenzkompanie bekam für diese Baumaßnahmen einen Abschnitt zugewiesen; die 2. GK hatte zwischen Müll-Güst (damals Führungspunkt für "Berta" und den gesamten Sicherungsabschnitt des GR 42)und rechts "Wasserdurchlass"(?)zu realisieren. Um die Arbeiten anzuspornen, hat der Kdr. d. GR am ersten Tag kund getan, bis wann die Arbeiten abzuschließen wären und jeden Tag eher als Sonderurlaub zugesagt. Je nach Einsatz sind zwei bis drei Tage für jeden Grenzer rausgesprungen, denn in der 2. GK hat man sich an das Versprechen gehalten. Andere GK's gingen leer aus, weil ganz schnell klar wurde, dass es große Probleme gäben würde, eine ganze Kompanie unplanmäßig aus dem Grenzdienst zu nehmen.
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