Landwehr

Mauerfoto: Landwehr aus SO 36

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Im West-Berliner Stadtbezirk Kreuzberg verläuft die Mauer entlang des Landwehrkanals. Der grüne Streifen zwischen Mauer und Kanal wird im Sommer von den West-Berlinern zur Erholung und zum Sonnenbaden genutzt. Die Brücke im Hintergrund ist die Bahnbrücke zum Görlitzer Bahnhof. Bis Ende des Zweiten Weltkriegs fahren von dort die Fernzüge in Richtung Süd-Osten ab. Mittlerweile existiert der Bahnhof nicht mehr, die Brücke hat - nicht nur wegen des Mauerbaus - ihre Bedeutung verloren.

Fotografiert am:

7.9.1986

Ort:

Wiener Straße, SO 36

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Wenn ich mal das dringende Bedürfnis hatte, meine Ruhe haben zu wollen, dann war das hier ein idealer Ort. Der grüne Uferstreifen gehörte bereits zu Ost-Berlin, aber die Mauer verlief einige Meter hinter dem eigentlichen Ufer. Mit einigen Umwegen kam man aber auf diesen Grünstreifen und konnte sich dann dort zum Sonnenbaden hinlegen. Der Ort war nicht einmal unpopulär. Im Sommer bei schönem Wetter lagen dort eine ganze Menge junger Leute. Ich nehme mal an, dass der Hauptteil davon Studenten waren. Das war eigentlich wirklich nett dort. Man lag auf seiner mitgebrachten Decke, las im Buch, war im Grünen, direkt am Wasser und man hatte wirklich seine Ruhe, weil keine nervigen Spaziergänger vorbeikamen. An heißen Tagen habe ich mir gewünscht, mal eben ins Wasser zu gehen. Aber einerseits war der Landwehrkanal einfach zu dreckig und zum anderen war mir das dann doch zu unheimlich, hier im Grenzgebiet zu baden. An manchen warmen Sommerabenden saßen wir hier, hatten ein kleines Lagerfeuer brennen und leerten so manche Weinflasche.
Dieses Bild bleibt unvergessen es wird mich immer an meine Kindheit errinern. Mit meine Fahrad kam ich immer nur bis zu dieser Stelle da hörte die Welt für mich als kleinen Kreuzberger Griechen auf. Das Wasser war und ist sehr schmutzig ich habe nur einmal meine Füsse dort nass gemacht im Hochsommer und ein anderes mal sind wir ohne der Erlaubniss unser Eltern mit dem Schlauchboot bis nach Neukölln gefahren,für uns damals im eingesperrten Kreuzberg entsprach das die "Enddeckung Amerikas" Genau an der Stelle des Fotos betraten wir das Schlauchboot und padelten davon. Wenige Kinder machten sich darüber Gedanken wie es wohl auf der anderen Seite ist mich interesiertes das immer und als die Mauer gefallen ist bin gerne und zwar jahrelang auf der anderen Seite spazieren gegangen und war immer unbewusst fasziniert die andere Seite betreten zu können. Ebenfalls sind wir als Abenteuer lustige Kinder bis zum Ende der Brücke gelaufen und kletterten/sprangen zum abgebildeten Ostufer des Landwehrkanals und hatten das Gefühl etwas verbotenes zu machen das uns sehr reizte.Beim Erstenmal wussten wir nicht so richtig ob es wieder einen leichten Ausweg geben wird das Ostufer zu verlassen ein wenig Angst machte uns das schon doch das Bedürfniss neue Orte zu sehen bzw. zu betreten war einfach grösser. Von der Morchen Brücke Bild Nr.313 gelang es uns das Westufer zu erreichen,doch wie gesagt beim erstenmal wussten wir nicht ganz genau wie es uns gelingen wird zurrückzukommen. Nie ist uns etwas passiert.Die Furcht die uns in den Schulen und Wohnumgebung eingeprägt worden ist vor den Grenztruppen der DDR war sicher ungerechtfertigt.Oft antworteten Die Grenzer auf unser winken. In der Schule und bei den Berlinern galten diese Menschen als Verbrecher die nicht davor zurrückscheuen würden auch auf uns zu schiessen....
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