Entenschnabel aus Beton und Stacheldraht

Mauerfoto: Entenschnabel aus Beton und Stacheldraht aus Hermsdorf

Zum Bild:

Eine in Hermsdorf in das Gebiet von Berlin (West) hineinragende Spitze hat die Form eines Entenschnabels und wird vom "Volksmund" als solcher bezeichnet. Die Häuser auf westlicher wie östlicher Seite (in diesem Fall eigentlich: südlicher und nördlicher Seite) reichen direkt bis an die Mauer heran. Der Mauerstreifen ist an dieser Stelle extrem schmal. Er hat die Breite einer Straße. Die Grenzanlagen sind hier besonders gesichert. Die Mauer auf östlicher Seite (im Bild im oberen Teil) hat zusätzlich einen mit Strom geladenen Stacheldrahtkranz.

Fotografiert am:

7.8.1984

Ort:

Berliner Straße, Hermsdorf

Geschichten zum Bild

Am Tag der offiziellen Eröffnung des Entenschnabels war Volksfest angesagt. Die Lokalzeitung (Der Nordberliner) war mit einem Stand vertreten, jede Schule hatte etwas zu bieten. Die René-Sintenis-Schule, auf die mein Sohn damals ging, hatte die Eltern (=Mütter) zum Kuchen backen aufgefordert. Das war noch nie mein Ding, und ich wollte die in großen Zahlen erwarteten Menschen aus dem Norden (=Osten?) mit Müsliplätzchen verwöhnen. Die waren sehr zögerlich, bevorzugten bekanntere Backwaren, aber wir fanden doch genügend Abnehmer in den gesundheitsbewussten West-Müttern. Die Vorstellung, unsere Begrüßungs-Plätzchen selbst essen zu müssen, treibt mir noch im Nachhinein Schweißperlen auf die Stirn! Es war übringens schon ziemlich schwer, das Blech mit dem klebrigen Zeug so weit durch den Wald zu schleppen, wir sind nämlich über den Bahndamm und dann nach rechts durch den Wald gegangen.
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