Wassersperre

Mauerfoto: Wassersperre aus Spandau

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An dieser Stelle des Mauerverlaufs durchschneiden die Grenzanlagen ein kleines Fließ - die Kuhlake. Der Metallzaun reicht bis auf den Grund des Fließes und soll verhindern, dass der obere Metallzaun einfach untertaucht werden kann.

Fotografiert am:

6.12.1984

Ort:

Spandau

Geschichten zum Bild

Die Grenzsituation am Eiskeller war besonders speziell ! Bis Anfang der 70er Jahre war die auch heute noch zu befahrende schmale Zugangsstraße in den Eiskeller auf viele hundert Meter das einzige zu Westberlin gehörende Gebiet. Der in Fahrtrichtung Eiskeller links liegende Wald (Kienhorst) und das rechts liegende Gelände mit den heutigen Lauben und Wochenendhäusern war DDR-Gebiet. Erreichte man dann den Eiskeller an der Stelle, wo sich heute rechtsseitig die letzten Laubengrundstücke befinden, befand sich rechtsseitig vor dem dortigen kleinen Waldstück eine Grenzaufsichtsstelle der Briten mit Landeplatz für Hubschrauber. Heute alles verschwunden. Selbst im Gebiet des Eiskellers gab es dann noch DDR-Gebiet, von der DDR abgetrennt liegende Grundstücke. Der Grenzverlauf war total unübersichtlich. Anfang der 70er wurde das dann im Rahmen des ersten Gebietsaustauschs nach 1961 bereinigt. Die DDR-Exklaven im Eiskeller gingen an Westberlin ebenso wie das heutige Gebiet mit den Lauben und Wochenendhäusern, wo die Grenze jetzt bis zum Niederneuendorfer Kanal zurückgezogen wurde. Die DDR-Grenzanlagen wurden bis hinter den Eiskeller zurückgezogen und damit verkürzt. Übrig blieb allerdings der oben bereits aufgeführte Kienhorst. Diese Wald- und Wiesenlandschaft blieb weiterhin DDR-Gebiet. Da es nicht in die Grenzsicherungsanlagen der DDR einbezogen wurde und der ehemalige Stacheldrahtzaun fast verschwunden war, konnte man in den 80ern ohne Hindernisse überschreiten zu müssen dort problemlos eindringen und zum Eiskeller durchwandern. Dabei lief man natürlich Gefahr, von den DDR Grenztruppen erwischt und einkassiert zu werden. Einigen Liebespärchen soll das peinlicherweise auch passiert sein. Wir Jugendliche haben uns natürlich nicht abhalten lassen, in das Gebiet einzudringen und es zu durchstöbern, zu stark war die Neugierde. Aus einem dort angelegten Schützengraben haben wir damals eine DDR-Petroleumlampe mitgehen lassen. Was für eine Trophäe ! Der Kienhorst wurde dann allerdings im Gebietsaustausch 1988 ebenfalls ausgetauscht.
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